Regenpfeifer reviewed Endlich unsterblich by Klaus Müller
Von der Subjektphilosophie zur Leiblichkeit
5 stars
»Umso aufmerksamer wird darum mit allem Leiblichen umgehen, wer eine humane Bestimmung darin erblickt, ein bewusstes Leben zu führen.« Klaus Müller schlägt in diesem Buch den Bogen von der Subjektphilosophie zurück zur Dimension der Leiblichkeit, die ansonsten bei ihm und seinem philosophischen Gewährsmann Henrich etwas unterbelichtet bleibt. Die Inkarnation dient ihm hierfür als theologischer Schlüsselgedanke. Einige Begründungsfiguren bleiben skizzenhaft und harren der weiteren Ausarbeitung. Anschlüsse finden sich an einigen anderen Stellen von Müllers Werken, aber es bleibt auch noch einiges zu leisten. Insbesondere scheint es mir wert, die Frage zu klären, wie genau eine philosophische Ästhetik den Leitfaden bilden kann, um die bei Kant und den Idealisten offen gebliebenen Fragen nach einer »Einheit von Allem« zu beantworten. Klaus Müller ruft hierfür das »Älteste Systemprogramm« in den Zeugenstand, aber auch den Sonnengesang des heiligen Franziskus, der die konkrete geschöpfliche Wirklichkeit als Wegweiser zur »einenden Mitte« besingt. Das ist ein hochspannender Gedanke, …
»Umso aufmerksamer wird darum mit allem Leiblichen umgehen, wer eine humane Bestimmung darin erblickt, ein bewusstes Leben zu führen.« Klaus Müller schlägt in diesem Buch den Bogen von der Subjektphilosophie zurück zur Dimension der Leiblichkeit, die ansonsten bei ihm und seinem philosophischen Gewährsmann Henrich etwas unterbelichtet bleibt. Die Inkarnation dient ihm hierfür als theologischer Schlüsselgedanke. Einige Begründungsfiguren bleiben skizzenhaft und harren der weiteren Ausarbeitung. Anschlüsse finden sich an einigen anderen Stellen von Müllers Werken, aber es bleibt auch noch einiges zu leisten. Insbesondere scheint es mir wert, die Frage zu klären, wie genau eine philosophische Ästhetik den Leitfaden bilden kann, um die bei Kant und den Idealisten offen gebliebenen Fragen nach einer »Einheit von Allem« zu beantworten. Klaus Müller ruft hierfür das »Älteste Systemprogramm« in den Zeugenstand, aber auch den Sonnengesang des heiligen Franziskus, der die konkrete geschöpfliche Wirklichkeit als Wegweiser zur »einenden Mitte« besingt. Das ist ein hochspannender Gedanke, den ich gerne en detail ausgearbeitet sehen würde.